Vor einigen Wochen begleitete ich eine Tamilin aus unserer Gemeinde zur Ausländerbehörde nach Detmold zur Pass-Verlängerung und zur sprachlichen Unterstützung. Durch die Erläuterungen der Beamtin bekam ich verschiedene Gedankenanstöße bzgl. meiner Identität. Wer bin ich? Durch einen Pass oder Ausweis kann ich mich ausweisen. Dort sind meine persönlichen Daten vermerkt wie Name, Herkunft, Wohnort, Geburtstag, Besonderheiten. Wenn ich jedoch keinen Pass besitze, bin ich ein NIEMAND. Die Beamtin berichtete von dieser Not, die einige Flüchtlinge betrifft. Ohne Pass kann ich nicht wählen, bekomme kein Konto bei einer Bank oder ich kann auch in kein anderes Land fliegen. Für alle Pass-Angelegenheiten der Flüchtlinge ist zudem die Botschaft (engl. Embassy) zuständig. Was ist eine Botschaft? Es ist ein Amt, eine diplomatische Vertretung eines Staates am Regierungssitz eines anderen Staates. Sie bietet Schutz und vertritt die Menschen ihres Landes. In Berlin gibt es ein ganzes Botschaftsviertel, das ich im April 2023 besuchen konnte. Beim Hören dieser Informationen erinnerte ich mich an einen Bibelvers, der in 2. Kor. 5,20 steht: So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Also ich, und du, also ich bin auch ein Botschafter. Ich? Ich war plötzlich sehr bewegt und verstand. D.h. ich vertrete ein anderes Land / Reich, nämlich das Himmelreich oder das Reich, in dem der himmlische Vater (Gott) regiert. Als Christ vertrete ich Jesus Christus, meinen Erlöser, der andere Menschen durch mich zur Versöhnung mit Gott aufruft. Was für eine Verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe! Das bedeutet, dass ich mich nicht mehr minderwertig oder unbedeutend fühle. Nein! Ich diene Jesus damit, der zurück zum Vater gegangen ist, hier auf Erden, solange ich lebe. Es gibt meinem Leben Sinn und erfüllt mich mit Freude. Noch ein weiteres Ereignis erlebte ich an diesem Tag. Ich verlor mein Handy auf dem Platz der Behörde, eine vietnamesische junge Frau fand es, machte mir eine Notiz an die Windschutzscheibe, und 2 Stunden später bekam ich mein Handy zurück, für mich war es ein Wunder.
So möchte ich euch, liebe Mitchristen, dazu ermuntern und ermutigen, freudig euren Weg mit Jesus zu gehen und ihn zu bezeugen.
Karin Strunk